NEU: Die schwedische Halbinsel der Zugvögel

Falsterbo

Samstag, 18. September 2021

Von Zingst nach Barth

Bei unserer großen Sommertour 2021 hatten wir Warnemünde als Mindestziel festgelegt. Wenn wir noch Zeit und Lust haben und meine Freundin die Impfung gut überstehen würde, wollten wir noch vier Tage anhängen und die gesamte deutsche Ostsee zu Ende fahren. Nach drei Tagen Erholungszeit ging es ihr eigentlich wieder ganz gut, sodass wir dachten, wir können es mit stark reduziertem Gepäck wagen.

Ich hatte ursprünglich überlegt, noch einmal die schon bekannte Strecke über Zingst-Darß-Fischland zu fahren, schließlich war die echt schön. Aber wir wollten auch bald endlich mal nach Hause. Außerdem hatten wir seit Lübeck gespürt, wie jeder Tag kürzer und kälter wurde, und dass wir jeden Tag ein paar Minuten früher am Ziel sein mussten, um das Zelt noch im Hellen aufzubauen. Also entschieden wir, direkt in Zingst zu starten. Dazu fuhren wir mit der Bahn nach Barth, wo ein Bus mit ultrabreitem Fahrradanhänger bis nach Zingst verkehrt.

Nachdem wir in Zingst ein paar Sachen eingekauft hatten und feststellten, dass die Tauchgondel diesmal wegen zu hohem Seegang geschlossen war, verließen wir die ZDF-Halbinsel über die Meiningenbrücke. Genau genommen sind das zwei Drehbrücken mit auffällig rostigem Stahlgeländer, das vermutlich einmal weiß war. Die rechte Brücke wurde rege befahren, sie hat eine Straße sowie einen gemeinsamen Fuß- und Radweg. Die Eisenbahnbrücke links sieht recht eigenartige aus, denn sie wird nicht mehr genutzt und ist dauerhaft zur Seite gedreht - aber womöglich nicht mehr lange.


Viel Ostsee haben wir nicht gesehen, trotzdem war diese Strecke super. Vor und hinter dem Brücke verläuft ein Bahntrassenradweg schnurgeradeaus - aber wie lange noch? Kurz vor unserem Aufbruch lasen wir in den Mecklenburger Nachrichten: Die Darßbahn kehrt zurück! Auch an den Bahnhöfen verkündeten große Plakate die frohe Botschaft. Von solchen Aussichten können die Bahntrassen am Ederseebahnradweg oder Milsenburgradweg nur träumen.
Ich denke mal, dass der Radweg trotzdem bleiben wird. Schließlich sind die Radtouristen mindestens ebenso wichtig wie die Touristen, die hier mit der Bahn anreisen könnten (allein die Existenz des Fahrradbusses weist darauf hin) und in diesem flachen Gebiet ist noch genug Platz für Gleise. Auf dem Festland ist sogar noch ein Gleis vorhanden, das auf Betonstützen über dem sumpfigen Land verläuft.

Ein paar alte Waggons beinhalten eine Galerie mit dem Namen Kunst auf Schienen. Auch für die findet sich hoffentlich in Zukunft ein Abstellgleis.

Das Städtchen Barth kannte ich bisher nur von den Stundenplänen in der Grundschule. Die wurden alle von den Barther Tomaten gesponsert. Damals hätte ich keinesfalls gedacht, dass ich in Barth einmal die bisher längste Radtour meines Lebens beenden würde.
Ich habe mich in der Innenstadt von Barth einigermaßen wohlgefühlt, die ist ganz nett, aber nicht so richtig sehenswert. Das Dammtor und die Kirche sind historische Ziegeltürme, der Rest sind  irgendwelche bunten Häuser. Früher war das eventuell anders, weil hier vielleicht die legendäre, superreiche und untergegangene Stadt Vineta stand. Vielleicht aber auch nicht.

Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass es eine blöde Idee war, weiterzufahren. Es ging meiner Freundin immer noch nicht gut genug zum Radeln. Die Erschütterungen beim Fahren verursachten eine eigenartige Übelkeit, die das Fahren, nicht aber das Essen unangenehm machte und sie dementsprechend nicht daran hinderte, in der Innenstadt einen Salat zu essen, während wir auf den Zug warteten.

Von Gedser nach Rostock, Von Gedser nach Ahlbeck, Von Gedser nach Swijnouscie - ich dachte, eine dieser Überschriften würde auf unsere Tour zutreffen. Auf Von Gedser nach Barth bin ich hingegen nicht gekommen.

Was mich daran am meisten ärgert, ist aber nicht, dass wir nicht die gesamte deutsche Ostsee geschafft haben (das war eh nur ein optional eingeplant), sondern dass wir die nächste Ostseetour damit beginnen müssen, beim Umsteigen noch einmal am bescheuerten Bahnhof von Velgast völlig vollbepackte Räder die Treppen rauf- und runterzutragen.

Von Prerow nach Zingst

Hinter Prerow beginnt ein langer, sehr komfortabler Dünenradweg. Dort stehen auch ein paar Bänke, von denen man eine idyllische Aussicht auf den Prerower Strom und die dicke Bundesstraße hat. In regelmäßigen Abständen tauchen Strandaufgänge auf. Weil der Radweg so gut ist, herrscht hier auch ziemlich dichter Fahrradverkehr - wie fast überall auf der Halbinsel.
Nur an dieser Küste treten übrigens Strand, Düne, Küstenschutzwald und Deich in exakt der Reihenfolge auf, wie ich es in der Grundschule gelernt habe.

Nach einigen Kilometern knicken die Bundesstraße und wenig später auch der Radweg nach rechts ab. Sie führen ein Stück nach Süden und verlassen die Halbinsel über die Meiningenbrücke.
Die flache Insel im Vordergrund heißt übrigens Große Kirr. Sie gehört zum Nationalpark, betreten kann man sie nicht.

Ungefähr an der Stelle, wo der Ostseeküstenradweg nach Süden abknickt, endet der Darß und die Halbinsel Zingst beginnt. Außerdem liegt dort ein Seeheilbad, das ebenfalls den Namen Zingst trägt. Zingst sieht mit all seinen feinen weißen Hotels sehr nobel aus.

Wie jedes Seeheilbad, das etwas auf sich hält, hat Zingst eine lange Seebrücke, die ins Meer hineinragt. Die Zingster sammeln offenbar gern Steine, denn auf der Zingster Brücke befinden sich mehrere solche Säulen mit Steinsammlungen.
Das seltsame Ufo im Hintergrund ist eine Tauchgondel, die den Fahrgast für neun Euro trockenen Fußes hinunter ins Meer befördert. Wir haben es nicht geschafft, das Ding auszuprobieren, denn die nächste Fahrt war bereits ausgebucht. Ob man da (abgesehen von Sand und einigen herumtreibenden Algen) wirklich etwas sieht? Die Gondel taucht ja am flachen Ostseestrand und nicht zu einem Korallenriff in der Südsee.

Der fabelhafte Deichradweg führt mitten durch Zingst und danach noch weiter. Die folgende Strecke ist in unserem Radführer als Ausflug Ostzingst, eine 40 Kilometer lange Variante zum Ostseeküstenradweg, eingezeichnet. Und diese Variante lohnt sich wirklich, denn hier befindet sich der wohl schönste Teil der Halbinsel.
Die letzten Häuser und Campingplätze von Zingst bleiben zurück. Schließlich führt der Radweg von der Ostseeküste weg in die Mitte der Halbinsel. An dieser Stelle befindet sich das Dreiländereck, denn hier grenzten vor langer Zeit die Gebiete der Städte Stralsund und Barth sowie vom Amt Barth aneinander.

Ein noch längerer Weg führt am Südufer entlang. Dort stehen mehrere Aussichtsplattformen, auf denen man den Bodden bewundern und auf das Festland nach Barth blicken kann. Diese Variante haben wir auf dem Rückweg gewählt, weil wir uns noch ein wenig mehr Strecke aufbürden wollten.
Auf den Feldern grasen Kühe. Schilder warnen sowohl vor dem Vieh als auch vor vergessenen Sprengsätzen im Boden. Man sollte die Felder also nicht betreten, denn dort warten gleich zwei Arten von Tretminen.
Unklar ist, was passiert, wenn eine Kuh auf eine der Minen tritt. Gibt es dann frisches Dönerfleisch?

Auf der (Stral-) Sundischen Wiese passiert man die letzten Außenposten der Zivilisation: ein Restaurant und eine kleine Nationalpark-Ausstellung. Danach geht es mitten hinein in den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, und zwar ins Kerngebiet.

So viele Kilometer hintereinander ohne eine Ortschaft, das ist auf jeden Fall etwas Besonderes. Man sieht nichts als Schafe, Wälder, Sümpfe mit kahlen Bäumen und endlose Wiesen. Der Radweg auf dem Deich führt immer weiter geradeaus. Auf der Hinfahrt hatten wir konstanten Rückenwind, auf der Rückfahrt dann aber leider entsprechenden Gegenwind.

Schließlich endet der Radweg an einer Wendeschleife. Nun hat man den östlichsten Punkt der Halbinsel erreicht, den man als Besucher betreten darf: Pramort.
Dieser Ort hat eine bewegte Geschichte, von der man auf den ersten (und auch auf den zweiten) Blick absolut nichts sieht. Hier landeten im 17. Jahrhundert die Schweden, die Pommern eroberten. Von ihnen stamme auch ich ab. Pramort war lange Zeit besiedelt, aber im Nationalsozialismus und in der DDR wurde dort ein militärisches Übungsgelände eingerichtet, weshalb große Teile vom Zingst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich waren. Erst seit der Wende gehört das Gebiet zum Nationalpark.

In den hölzernen Hütten kann man Vögel beobachten. Dazu muss man nicht einmal nach draußen sehen, denn auch in den Hütten nisten zahlreiche Schwalben. Man kann ihnen zusehen, wie sie ihre Jungen füttern. Dabei sollte man sich nach Möglichkeit nicht direkt unter das Nest stellen, denn die Vogeljungen verdauen ihr Futter schnell.

Dann gibt es da noch einen Wanderweg nach Norden, zur sogenannten Hohen Düne. Auf den letzten 1,3 Kilometern sind Fahrräder verboten. Am Ende gelangt man auf einen hölzernen Steg, der alle paar Meter mit einem Rastplatz oder einer Bank ausgestattet ist. Der führt zu einer Aussichtsplattform.
Die Wiesen und weißen Strände sehen natürlich verlockend aus, aber man darf sie keinesfalls betreten. Alle Besucher müssen brav auf dem Holzweg bleiben.
Und was ist jetzt so besonders an der Düne? Dünen gibt es an der Ostsee natürlich fast überall, aber die meisten wurden künstlich angelegt und bepflanzt. Das hier ist eine natürliche Düne, die sich ohne menschliche Eingriffe verändert.

Wow! Da können künstliche Dünen einfach nicht mithalten.
Hinter der Düne erblickten wir einen weißen, völlig menschenleeren Strand und hohe, schäumende Wellen. Nicht weit entfernt sieht man die nordöstliche Spitze der Halbinsel, wo das Meer in den Bodden übergeht. Dahinter liegen noch einige Inseln namens Kleiner Werder, Großer Werder oder Bock, die vollständig gesperrt sind und zum Nationalpark gehören. Sogar Rügen und Hiddensee sind in der Ferne gut zu erkennen.

Freitag, 17. September 2021

Von Dierhagen nach Prerow

Deutschlands größte Halbinsel hat keinen richtigen Namen, sondern wird in drei Abschnitte eingeteilt: Fischland, Darß und Zingst. Das hat auch einen guten Grund: Früher waren diese drei Teile eigenständige Inseln. Durch menschliche Einflüsse sind sie irgendwann zusammengepappt.

Diese dreiteilige Halbinsel haben wir 2016 mit zwei Fahrrädern, vier Fahrradtaschen, einem Zelt und einem Glas Nutella im Gepäck erkundet.

Als Tor zur Halbinsel gilt das Ostseebad Dierhagen. Wir näherten uns Dierhagen in der Hoffnung, ein schönes Städtchen zu entdecken. Stattdessen fanden wir einen schönen Wald vor. In Dierhagen stehen deutlich mehr Bäume als Häuser. Wir wandelten auf gewundenen Pfaden zwischen knorrigen Windflüchtern. Ein Stadtbummel und ein Waldspaziergang ist ein und dasselbe.

Hinter Dierhagen verjüngt sich die Halbinsel immer mehr. An einer Stelle sahen wir sogar links und rechts gleichzeitig das Wasser.
Auf dem Deich führt der gut ausgebaute Ostseeküsten-Radweg in Richtung Nordosten. Links tauchen in regelmäßigen Abständen Strandaufgänge auf, rechts stehen die typischen weißen Ferienhäuser mit Schilfdächern.
So konnten wir die Halbinsel Fischland blitzschnell durchqueren.

Schließlich taucht der Kirchturm von Wustrow am Horizont auf und die Halbinsel verbreitert sich langsam wieder. In Wustrow wurden im 19. Jahrhundert viele Seemänner und Kapitäne ausgebildet. Im Winter blieben die älteren Seeleute zu Hause und gaben ihre Erfahrung an den Nachwuchs weiter.

An einem kühlen und stürmischen Tag wirkt der Strand bei Wustrow auf den ersten Blick nicht sehr einladend, doch das täuscht. Das Wasser fanden wir gar nicht mal so kalt, die hohen Wellen sind sehr lustig und der starke Wind trocknet die nasse Haut schneller als jedes Handtuch.

Auf dieser sturmgepeitschten Düne wird offenbar getestet, wie gut Verkehrsschilder und Autokennzeichen der Witterung standhalten. Sachen gibt's...

Das ist Ahrenshoop. Durch diesen Ort verlaufen gleich zwei Grenzen: Hier grenzt Mecklenburg an Vorpommern und Fischland an den Darß.
Einst war Ahrenshoop nur ein einfaches Fischerdorf, aber dann siedelte sich hier der Maler Paul Mueller-Kaempff an und begründete eine Künstlerkolonie. Bis heute zieht der Ort viele Künstler an, die ihre Werke in sogenannten Kunstkaten mit bunt bemalten Türen ausstellen.

Im Restaurant zur Robbe lebt ein zutraulicher und hungriger Spatz, der den Boden von heruntergefallenen Essensresten säubert. Sein Name ist Reinhard. Zumindest nennen wir ihn so.

Von Ahrenshoop aus gibt es zwei Möglichkeiten, um den Darß herum zu fahren. Möglichkeit Nummer Eins: Der offizielle Ostseeküstenradweg am Südufer.
Der führt zunächst über weite Wiesen. Neben dem Weg ragen riesige Windräder empor, auf dem Weg sitzen manchmal Schwärme winziger Vögel, die von den Radfahrern aufgescheucht werden.
Noch weiter südlich gibt es laut unserer Karte auch einen nicht asphaltierten Radweg direkt am Wasser, aber den haben wir nicht gefunden.

Am Südufer besuchen besonders gut betuchte Gäste ihre eigenen Ferienhäusern in Born.

Sie haben jedoch keinen richtigen Ostseestrand vor Ort, sondern nur den Bodden. Deswegen muss der Ort mit anderen Attraktionen wie dem Erlebnishof Gut Darß oder einem Kletterwald locken.

Hinter Born mussten wir unsere Räder durch einen Pfützen-Marathon steuern, zunächst in einem Wald...

...und dann am schilfbewachsenen Ufer des Boddens.
Wo wir gerade dabei sind: Was ist eigentlich ein Bodden? Als Bodden bezeichnet man einen Teil des Meeres, der durch Inseln, Halbinseln oder Landzungen fast komplett vom restlichen Meer abgeschnitten ist. Die Dinger sind in der Weichseleiszeit entstanden, weil die Ostsee damals über die Ufer getreten ist und weiter hinten Land geflutet hat. Ein Bodden ist kein richtiges Meer, aber irgendwie auch kein richtiger See: Einerseits ist er ziemlich flach, andererseits schwankt sein Pegel in einem ähnlichen Takt wie die richtige Ostsee. Das alles trifft auf das Wasser südlich von Fischland, Darß und Zingst definitiv zu.
Und wieder einmal tauchen am Horizont schilfgedeckte weiße Ferienhäuser auf. Am Ufer des Boddens liegt nämlich noch das kleine, ruhige und urige Wieck.

Anschließend knickt der Radweg nach Norden ab und führt quer über die Wiese nach Prerow am Nordufer vom Darß.
Von einem Aussichtspunkt hat man freie Sicht auf sumpfige Wiesen. Manchmal sieht es aus, als würde ein Schiff über die Wiese gleiten , doch in Wahrheit fährt es nur auf dem weitverzweigten Prerower Strom. In der Gegend werden nämlich Boddenrundfahrten angeboten.

Bevor wir zu Prerow kommen, schauen wir uns jedoch noch Möglichkeit Nummer zwei an, den Darß zu umfahren. Man kann nämlich auch den großen Wald im Norden erkunden. Diese Variante wird in unserer Karte zwar leider nicht gezeigt, aber es gibt ein großes Gitternetz aus Wegen, genügend hölzerne Wegweiser und aufgestellte Karten, um sich zu orientieren. Das Gebiet ist also durchaus fahrradfreundlich - wenn man auch mal für längere Zeit auf Asphalt verzichten kann.
Wir haben 2016 auf dem Hin- und Rückweg schon beide Varianten ausprobiert. Wenn man jedoch dem Ostseeküstenradweg weiter in Richtung Barth und Stralsund folgt und nur einmal über den Darß fährt, muss man sich für eine Variante entscheiden. Wir würden den nördlichen Weg durch den Wald empfehlen.
Diese Wegkreuzung nennt sich Großer Stern. Früher verlief hier die Küstenlinie, aber nach und nach wurde immer mehr Sand angespült. Der Wald sieht noch aus wie die meisten gewöhnlichen Mecklenburger Wälder. Er besteht aus hohen, geraden Bäumen, ein bisschen Moor und hektarweise vertrocknetem Farn.

Dieses Waldgebiet gehört zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, dem drittgrößten Nationalpark Deutschlands. Der Großteil der Fläche des Nationalparks besteht aus Wasser, aber ein bisschen Land konnte auch abgezwackt werden.
Die Waldwege führen meist nicht direkt am Strand entlang. Ein Ausflug ans Wasser lohnt sich aber. Der berühmte Weststrand bietet jede Menge Windflüchter und umgekippte Bäume, aus denen sich manche Menschen phantasievolle, provisorische Hütten bauen.

Im Nordwesten liegt der sogenannte Darßer Ort, wo man im Natureum gegen Eintritt einen Leuchtturm besteigen und ein Museum besichtigen kann. Im Prinzip besteht der sogenannte Ort nur aus diesem Museum.

In den verschiedenen Gebäuden verbergen sich ein paar Aquarien, ausgestopfte Tiere, jede Menge Infotafeln und sehr viele Steine. Ehrlich gesagt fand ich die Steine am interessantesten, denn bei genauerem Hinsehen erkennt man darin Unmengen von versteinerten Tieren.

Vom Leuchtturm aus sieht man einen Funkturm (vermute ich zumindest) und die Nordspitze vom Darß. Durch diese verschlungene Landschaft aus Wäldern und Dünen verläuft auch ein Wanderweg, den wir aber leider nicht geschafft haben.

In der Nähe der Nordküste ist der Wald sandiger, knorriger und romantischer. An einigen Stellen wächst sogar Heidekraut.

Ob man nun die nördliche Route im Wald oder die südliche Route am Bodden durch Born und Wieck wählt, am Ende kommt man jedenfalls in Prerow heraus. Von allen Ortschaften auf der Halbinsel ist Prerow definitiv die bunteste und eine der schönsten. Dort stehen sogenannte Kulturkaten, in denen sich zum Beispiel ein Cartoon-Museum verbirgt.

Direkt neben einem Radweg, ganz in der Nähe der Innenstadt, konnten wir einen Rehbock beobachten. Wirklich toll, wie naturnah die Ortschaften auf der Halbinsel sind.

Diese Radtour war damals die erste, auf der ich auf Campingplätzen statt unter einem Dach übernachtet habe. Ich stellte fest: Zelten ist billiger, aber dafür muss man das Zelt ständig auf- und abbauen. Außerdem fühlte sich der Boden irgendwie härter an, als ich es vom Kindercamp damals in Erinnerung hatte.
In Meißners Sonnencamp in Prerow hat man den Strand direkt um die Ecke. Dieses Schild verrät außerdem, dass die Betreiber Humor haben.